Dürfen Hunde Holunderbeeren essen?

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Jan Fuchs

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Holunderbeeren – umgangssprachlich auch Fliederbeeren genannt – kommen in vielen Gärten und Wäldern vor.

Da kann es schnell mal passieren, dass sich dein Hund ein paar Holunderbeeren vom Strauch schnappt.

Grund zur Sorge? – Ich habe für dich recherchiert: Dürfen Hunde Holunderbeeren essen?

Dürfen Hunde Holunderbeeren essen?

Ja, Hunde dürfen zwar reife schwarze Holunderbeeren essen, allerdings sind unreife Holunderbeeren, Holunderblätter, -samen und -rinde giftig für Hunde. Wenn du nicht vollkommen sicher bist, um welche Sorte Holunder es sich handelt oder ob die Holunderbeeren reif sind, dann solltest du deinen Hund lieber nicht damit füttern!

Warum ist Holunder giftig für Hunde?

Unreife Holunderbeeren, Holunderblätter, -samen und -rinde sind giftig für Hunde, weil sie die Giftstoffe Sambunigrin und Cyanid (Blausäure)  enthalten.

Was passiert, wenn Hunde Holunderbeeren essen?

Wenn dein Hund unreife Holunderbeeren, Holunderblätter, -samen oder -rinde gegessen hat, dann könnte er sich eine Vergiftung zuziehen.

Ob sich dein Hund vergiftet, wenn er unreife Holunderbeeren isst, hängt von dem Körpergewicht deines Hundes und der Menge an Holunder ab, die er gegessen hat.

Ob Hunde Holunderbeeren essen dürfen, hängt auch von ihrem Gewicht ab.

Sehr große Hunde, etwa Deutsche Doggen, sind selbst von vielen unreifen Holunderbeeren mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ernsthaft gefährdet.

Aber kleine Hunde oder Welpen können sich schon von wenigen unreifen Holunderbeeren eine Vergiftung zuziehen.

Was tun, wenn dein Hund Holunder gegessen hat?

Wenn dein Hund unreife Holunderbeeren oder Teile einer Holunderpflanze gegessen hat, dann solltest du auf Vergiftungssymptome achten. Wenn dein Hund Anzeichen für eine Vergiftung zeigt, dann solltest du ihn schnellstmöglich zu*r Tierärzt*in bringen.

Die Symptome einer Vergiftung durch Holunder bei Hunden sind:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Atembeschwerden
Was solltest du tun, wenn dein Hund Holunderbeeren gegessen hat?

Wie behandelt man eine Vergiftung durch Holunder bei Hunden?

Wenn du deinen Hund mit einer Holundervergiftung zu*r Tierärzt*in bringst, dann verläuft die Therapie üblicherweise so:

  1. Gift ausscheiden: Durch Verabreichung von Abführmitteln oder durch Erbrechen scheidet dein Hund den unverdauten Holunder aus, damit das übrige Gift nicht aufgenommen wird.
  2. Gift binden: Durch Verabreichung von Aktivkohle werden die Giftstoffe im Magen deines Hundes gebunden, damit sie nicht in den Blutkreislauf gelangen.
  3. Gift abbauen: Durch Verabreichung von Gegengift oder Infusionen, die die Verstoffwechselung des Giftes unterstützen, baut dein Hund das Gift ab.
  4. Vitalwerte überwachen: Um sicherzustellen, dass dein Hund keine bleibenden Schäden davonträgt, werden seine Vitalwerte überwacht, bevor er nach Hause darf.

Wichtig: Bring deinen Hund bei einer Vergiftung durch Holunder sofort zu*r Tierärzt*in – versuche nicht, ihn selbst zu behandeln

Fazit: Kann man Holunder für Hunde sicher verfüttern?

Unreife Holunderbeeren sind zwar giftig für Hunde – reife oder gekochte Beeren können deinem Vierbeiner trotzdem so viel Freude bereiten wie dir selbst.

Wenn du Holunderbeeren sicher an deinen Hund verfüttern willst, dann musst du auf folgende Punkte achten:

  • Nur schwarze Holunderbeeren verfüttern: Rote Holunderbeeren enthalten eine höhere Konzentration an Glykosiden und sollten deshalb nicht verfüttert werden.

  • Nur reife Holunderbeeren verfüttern: Achte darauf, dass die Holunderbeeren keine grünen Stellen haben und beim Drücken roter Saft austritt – dann sind sie reif.

  • Holunderbeeren gründlich waschen: Bevor du deinem Hund Holunderbeeren zu essen gibst, solltest du sie gründlich waschen und so von Dreck und Schädlingen befreien.

  • Nur wenige Holunderbeeren verfüttern: Gib deinem Hund wenige Holunderbeeren, damit er keine Verdauungsprobleme bekommt.

Meine Meinung: Wenn du nicht sicher weißt, um welche Sorte Holunder es sich handelt oder ob die Holunderbeeren schon reif sind, dann würde ich dir in jedem Fall davon abraten, sie deinem Hund zu geben. Gib deinem Hund stattdessen doch Beeren, die auf jeden Fall gesund für ihn sind!

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Jan Fuchs ist Autor bei Haustierpedia. Hundeernährung, Tiermedizin & wissenschaftliche Recherchen sind seine Leidenschaft.

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